WLAN-Handys helfen teure Roaming-Kosten zu umgehen
Mit Dual-Mode-Handys werden WLAN-Netze im Ausland zur Billigtarifzone. Inzwischen sind in Europa mehrere zehntausend dieser Hotspots verfügbar, die von Hotels, Cafés, Coffee-Shops und Restaurants betrieben werden. Nicht selten ist deren Nutzung kostenfrei.
Der Einsatz eines Dual-Mode-Handys ist denkbar einfach. In WLAN-Hotspots registriert sich dieses automatisch im Netz des genutzten VoIP-Anbieters wie zum Beispiel sipgate. Da der VoIP-Anschluss in Deutschland registriert ist, wird ein Anruf aus dem Ausland in die deutschen Fest- oder Mobilfunknetze wie ein innerdeutsches Telefonat berechnet. Für ein Gespräch in das deutsche Festnetz verlangt sipgate je nach Tarif 0, 1,0 oder 1,79 ct/min, für Anrufe in die deutschen Mobilfunknetze 16,9 ct/min. Freunde und Bekannte erreichen den Urlauber auf seinem VoIP-Anschluss aus dem deutschen Festnetz ab Ortstarif. Der Kostenvorteil gegenüber den Handy-Tarifen bleibt auch nach Umsetzung der EU-Vorgabe damit beträchtlich.
Hersteller von WLAN-Handys ist unter anderem Nokia mit Modellen aus der E- und N-Serie. Im Leistungsumfang enthalten ist ein Browser, so dass in geschlossenen und kostenpflichtigen Hotspots der Freischaltcode des Betreibers eingegeben werden kann. Verfügen WLAN-Handys über keinen Browser, ist Internet-Telefonie ausschließlich in offenen WLAN-Netzen möglich. Per Rufumleitung auf die Mobilfunknummer sind Benutzer zudem auch außerhalb von Hotspots unter der Ortsrufnummer des VoIP-Anschlusses erreichbar.
Eine Alternative zu WLAN-Handys ist ein Notebook oder ein Tablet-PC in Kombination mit einer Telefon-Software und einem Headset. Da Internetzugänge von Hotels und Cafés meist von mehreren Personen gleichzeitig genutzt werden, kann es ratsam sein, die benötigte Bandbreite per VoIP-Sprachcodec zu reduzieren. Dieser ist über das Endgerät einzustellen. Als Ergebnis der Datenkomprimierung ergibt sich eine Sprachqualität auf DECT- bzw. Mobilfunk-Niveau.
8.10.2011