Handy finanzieren oder nicht?
Lohnt sich eine Finanzierung überhaupt?
Das hängt maßgeblich vom Handy, vom Preis und von der Art der Finanzierung ab. Denn es gibt durchaus verschiedene Wege, den Gerätepreis über einen längeren Zeitraum abzustottern. Grundsätzlich gilt aber, dass sich eine Finanzierung weniger lohnt, je niedriger der Gerätepreis ist. Smartphones unter 300 Euro eignen sich hierzu eher nicht. Hier wird es fast immer günstiger, das Handy in bar zu bezahlen und sich anschließend einen Prepaid-Tarif zu besorgen.
Finanzierung über den Handyvertrag
Dies ist der wohl häufigste Weg, wenngleich nicht jedem Nutzer klar ist, dass er mit seinen monatlichen Grundgebühren auch das Handy finanziert. So bieten zahlreiche Mobilfunkanbieter Verträge an, die in den monatlichen Kosten einerseits die Grundgebühren des eigentlichen Vertrags einkalkulieren, andererseits aber auch den Gerätepreis.So gibt es ein neues iPhone X mit einem LTE-Vertrag, Telefon- und SMS-Flatrate bereits ab rund 40 Euro monatlich. Allerdings liegt die Laufzeit mit 24 Monaten recht hoch. Zusammen mit zusätzlichen Kosten wie z.B. der anfänglichen Einmalzahlung liegt man nach 2 Jahren trotzdem bei rund 1100 Euro.
Kauft man das iPhone X ohne Vertrag, muss man derzeit rund 750 Euro berappen. Für die Nutzung bleiben also in den ersten 2 Jahren 350 Euro übrig (1100 € minus 24 Monatsraten á 40 €). Das sind knappe 15 Euro monatlich. Wer also weiß, dass ein eigenständiger Handyvertrag schon über 15 Euro pro Monat liegen würde, der kann das Handy in dieser Modellrechnung besser über den Handyvertrag finanzieren.
Ratenzahlung beim Händler
Wer im Ladengeschäft ein Handy auf Raten kauft, stottert mitnichten die Raten an den Verkäufer ab. Stattdessen wird ein Finanzierungsvertrag mit einer Bank geschlossen, mit der man anschließend zu tun hat. Der Händler ist hierbei nur der Vermittler.Ein "Ratenkauf" ist bei hochpreisigen Einkäufen großer Handelsketten oftmals günstig, weil diese mit einer festen Bank zusammen arbeiten und der Bank wahre Massen an Finanzierungsverträgen zuschieben. So freut sich der Händler noch über eine Provision und hat mit dem Ratenkauf ein weiteres Marketing-Argument an der Hand. Allerdings kann der Kunde sich den Zinssatz und die Konditionen nicht aussuchen, denn die meisten Händler arbeiten nur mit einer einzigen Bank zusammen. Ob sich eine solche Ratenzahlung lohnt, hängt immer von den angebotenen Konditionen ab. Die Ratenzahlung kann durchaus lukrativ sein, dies sollte man allerdings vorab prüfen und mit anderen Finanzierungsmodellen vergleichen.
Finanzierung über Kreditinstitute
Die Finanzierung über Banken und andere "Geldverleiher" wird oftmals mit einem Schmuddelimage verbunden, ist mittlerweile aber durchaus etabliert und auch reguliert. Letzten Endes ist dies das gleiche Modell, wie bei der Ratenzahlung des Händlers - nur hat man hier selbst die Wahl des Anbieters und kann sich aus dutzenden von Banken die richtige aussuchen. Das klingt erst einmal toll, denn eine große Auswahl bedeutet zumeist auch einen Konkurrenzkamp und somit verbraucherfreundliche Preise. Als nachteilig wird dabei oftmals angesehen, dass man sich eben selbst um einen Kreditgeber kümmern muss und Angebote verglichen werden müssen.Dies ist naturgemäß mit etwas mehr Aufwand verbunden, als den vom Mobilfunkanbieter oder Händler angebotenen Vertrag blind zu akzeptieren. Der Aufwand lohnt sich aber. Gerade in den letzten Jahren sind die Zinsen deutlich gesunken und Finanzierungen sind schon ab rund 2\% Zinsen zu bekommen.
Wer nun einen Anbieter sucht, wird dank Internet und zahlreicher Vergleichsportale nicht mehr allein gelassen. Anbieter wie z.B. Smava haben sich auf das Vergleichen von Krediten spezialisiert und bieten schnell einen Überblick über zahlreiche Anbieter. Wer sein Handy finanzieren will oder muss, findet dort auch für spezielle Handykredite das passende Angebot. Der Vorteil liegt klar in der großen Auswahl und den daraus resultierenden guten Konditionen. Nachteilig ist allerdings der eigene Aufwand, weil man ja nicht mehr seinen Händler alles machen lässt.
Wird das Handy überwiegend beruflich genutzt, so lässt es sich übrigens auch von der Steuer absetzen. Das betrifft nicht nur den Gerätepreis selbst, sondern auch die Zinsen, die bei einer Finanzierung anfallen - denn die erhöhen aus steuerlicher Sicht den Gerätepreis.