Mobile TV-Dienste versprechen großen Erfolg
Alle Pilotprojekte fanden unter Beteiligung von Nokia und den unterschiedlichsten Unternehmen statt, darunter Rundfunksender, Mobilfunknetzbetreiber und Betreiber von Rundfunknetzen: ein klares Indiz für das weit verbreitete Interesse, das mobile Fernsehen Wirklichkeit werden zu lassen. Jedes Pilotprojekt enthielt außerdem Ausstrahlungen von digitalen Live-TV-Inhalten über DVB-H-Netze auf ein Nokia 7710 Smartphone.
Verbrauchernachfrage nach mobilem Fernsehen
Das Zwischenergebnis des Pilotprojekts in Oxford, UK hat gezeigt, dass 83 Prozent der Teilnehmer mit dem Dienst zufrieden waren. Über drei Viertel (76 Prozent) sagten, sie würden den Dienst innerhalb der nächsten 12 Monate in Anspruch nehmen. In Frankreich gaben 68 Prozent der Teilnehmer an, dass sie bereit wären, für mobile TV-Dienste zu bezahlen, in Spanien sind mehr als die Hälfte (55 Prozent) der Teilnehmer willens, dies zu tun. Rund 75 Prozent der spanischen Teilnehmer sagten, sie würden den Dienst Freunden und Familie empfehlen.Preismodelle
Angesichts eines so hohen Anteils von Teilnehmern, die laut dieser Pilotprojekte bereit wären, für mobiles Fernsehen zu bezahlen, liegen die potenziellen kommerziellen Vorteile für die Branche klar auf der Hand. Als beliebtestes Preismodell hat sich dabei ein monatliches Abonnement für ein Programmpaket erwiesen. Die Hälfte der Teilnehmer des Pilotprojekts in Helsinki hielt einen Preis von 10 Euro monatlich für angemessen, während 68 Prozent der Teilnehmer in Frankreich bereit waren, 7 Euro pro Monat für mobile TV-Dienste zu zahlen.Nutzungsverhalten
Die Pilotprojekte lieferten Sendern und Werbeträgern auch neue "Prime-Times", d.h. neue Informationen zu den besten Sendezeiten. In Großbritannien zeigte sich um die Mittagszeit eine stärkere Nutzung als beim herkömmlichen Fernsehen. Dies lässt darauf schließen, dass Nutzer ihre Lieblingsprogramme in der Mittagspause genießen. In Frankreich schauten die Teilnehmer durchschnittlich etwa 20 Minuten pro Tag mobiles Fernsehen, und zwar meist am frühen Morgen, während der Mittagszeit und am späteren Abend. Bei den spanischen Teilnehmern verteilte sich die Nutzung mobilen Fernsehens ebenfalls über den Tag, mit Spitzennutzungen am frühen Abend.Allen Pilotprojekten war ein interessanter Aspekt gemeinsam: Viele Teilnehmer nutzten mobiles Fernsehen zu Hause. Fast die Hälfte der Teilnehmer an den französischen und spanischen Pilotprojekten gab an, mobiles Fernsehen in erster Linie zu Hause zu schauen. Für fast ein Drittel der britischen Teilnehmer des Pilotprojekts war es das erste Mal, dass sie Fernsehen jenseits der traditionellen Verbreitungswege empfingen.
Programminhalte
Die Pilotprojekte zeigen mit überwältigender Klarheit, dass Nutzer sich eine große Auswahl an Kanälen wünschen - und Inhalte, die für den Empfang auf mobilen Telefonen geeignet sind. Zu den beliebtesten Sendeinhalten gehörten Nachrichten, Sport, Musik, Soaps/Telenovelas und Dokumentarsendungen. Interaktivität war eine weitere wichtige Funktion: Über die Hälfte der spanischen Nutzer (58 Prozent) wünschten sich spezielle, interaktive Inhalte, die auf kürzere Sehzeiten abgestimmt sind. Beim finnischen Pilotprojekt gehörten der Grand Prix von San Marino, der Grand Prix von Monaco sowie das UEFA Champions League-Spiel zwischen Liverpool und AC Mailand zu den zehn meistgeschauten Programmen.\"Die bisherigen Pilotprojekte und diejenigen, die zurzeit noch durchgeführt werden, sind wichtiger Bestandteil der Entwicklung des mobilen Fernsehens, denn sie veranschaulichen die Verbrauchernachfrage und geben Aufschluss über Geschäftsmodelle für realisierbare kommerzielle Dienste", so Ilkka Raiskinen, Senior Vice President, Multimedia Experiences, Nokia. \"Wir freuen uns über die Ergebnisse dieser Pilotprojekte, an denen so viele verschiedene Unternehmen und Organisationen aus der Mobilfunk- und der Rundfunk-Branche beteiligt waren. Die Pilotprojekte haben sich für alle Beteiligten in der mobilen TV-Industrie als sehr nützlich erwiesen.\"
DVB-H-Technik ermöglicht die effektive Bereitstellung von TV-Programmen auf mobilen Geräten. Sie bietet ein optimales Anwendererlebnis in der mobilen Umgebung mit Bildern in herausragender Übertragungsqualität, bei niedrigem Stromverbrauch und einer großen Auswahl an Programmen (bis zu 50 Kanäle sind möglich). Nokia wird das Nokia N92 im Sommer 2006 zusammen mit den Netzelementen der Nokia Mobile Broadcast Solution 3.0 auf den Markt bringen und damit die bisher umfassendste Implementierung unter den bestehenden Rundfunkstandards für das mobile Fernsehen bereitstellen. Nach einer Studie des Marktforschungsunternehmens Informa werden bis zum Jahr 2010 weltweit etwa 50,97 Millionen DVB-H-Geräte verkauft.
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